Tarek Hamadeh-Spaniol gewinnt die 1. virtuelle Rallye des Lübbecker ACs

Die erste virtuelle Motorsportveranstaltung des Lübbecker Automobil-Clubs hat mit Tarek Hamadeh-Spaniol seinen ersten Sieger gefunden. Mit 10 Bestzeiten auf 12 Wertungsprüfungen hat er sich den ersten Platz redlich verdient. Einzig Mike Engel konnte stellenweise mithalten. Felix Wagner wird Dritter.

Ergebnisse

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Klassenergebnisse: Link

Rallyebericht

R5

Mit neun Startern war es die R5-Klasse, die die meisten Nennungen aufweisen konnte. Bei der Fahrzeugwahl waren sich aber fast alle einig: Gleich sieben Starter wählten den Ford R5 MKII, lediglich Kevin Müller und LAC-Junior Max Spilker entschieden sich für das deutsche Fabrikat aus Wolfsburg. Gleich zu Beginn setzte sich eine Vierergruppe vom Rest des Feldes ab: WP1 gewann Mike Engel vor Tarek-Hamadeh-Spaniol, Kevin Müller und Felix Wagner. Die vier trennten dabei keine 2 Sekunden. Auf Rang 5 folgte mit fast 10 Sekunden Rückstand Fabian Kannewischer von der Scuderia Augustusburg Brühl. Diesen fünften Platz machte ihm dann Christian Summa stretig, der dann allerdings bereits auf WP4 seinen Ford abstellen musste. Vorne fuhr Hamadeh-Spaniol, den viele durch seine Rallyeeinsätze im weiß-gelben Citroën C2 Challenge kennen sollten, eine Bestzeit nach der anderen. Am Ende siegt er so verdientermaßen mit etwa 30 Sekunden Vorsprung vor Mike Engel, der immerhin zwei Bestzeiten fahren konnte. Dritter wurde Felix Wagner, lediglich 5 Sekunden vor Kevin Müller, der die Rallye auf seinem Twitch-Kanal gestreamt hatte. Müller ist damit bester VW-Fahrer. Den fünften Platz sicherte sich Fabian Kannewischer, der diesen Platz allerdings nicht im Gesamtklassement erreichen konnte. Hier verdängten ihn die beiden starken NR4-Piloten.

NR4 / R4

Der Mitsubishi Lancer Evo X „Markenpokal“ stand lange auf der Kippe. Kurz vor Nennschluss fanden sich dann doch noch einige Teilnehmer für die Klasse. Von den fünf Nennungen erreichten dann aber leider nur zwei Fahrer die Ziellinie. Luca Kiefer, der dieses Jahr gemeinsam mit LAC-Mitglied Leon Hasenkamp in der ADAC Weser-Ems Clubsport-Rallyesprint Serie den Einstieg in den Rallyesport wagte, musste sein Fahrzeug leider bereits auf WP4 abstellen. Markus Leistritz, der stellenweise gute Pace zeigte, schied zwei Wertungsprüfungen später aus dem Wettbewerb aus. Vorne dagegen brannte David Seidl ein wahres Feuerwerk ab: Mit seinen Zeiten war er sogar in Reichweite zu den besten R5 Fahrern und lag am Samstagmorgen im Gesamtklassement noch auf Platz 1. Ein Reifenschaden kurz vor Ende kostete ihm dann aber viel Zeit und beinahe noch den Klassensieg. Manuel Göpfert verkürzte den Rückstand so auf der letzten WP noch auf unter 8 Sekunden, musste sich  aber mit dem zweiten Rang abfinden. Die beiden landeten in der Gesamtwertung vor vielen R5-Startern auf den Plätzen 5 und 6. Starke Leistung!

R2

Auch die R2-Klasse wurde vorrangig von der Marke Ford beherrscht. Einzig Michael Stephan entschied sich für den etwas schwächeren Opel Adam R2. Seine Zeiten waren nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz, diese machte aber einige Fehler: Lars Rieseler startete mit einer guten Zeit in die Rallye, konnte aber bereits die zweite Wertungsprüfung nicht beenden. Die belgische Starterin Dominique van Rysselberghe übernahm daraufhin den dritten Rang, verlor dann aber auf WP4, die schon einigen Teilnehmern die Rallye gekostet hatte, fast zwei Minuten und fiel damit weit zurück. Nach Wertungsprüfung 5 musste leider auch sie ihr Fahrzeug abstellen. Vorne lieferten sich Kilian Loibl und Benjamin Zander dafür ein ganz enges Duell. Auf den ersten Prüfungen lag jeweils keine Sekunde zwischen den beiden. Zur Hälfte der Rallye hatte sich Loibl dann einen respektablen Vorsprung von etwa 10 Sekunden erarbeitet, fiel dann aber leider auf der Stage Oberstein aus. Benjamin Zander übernahm so die Führung und gab diese bis zum Schluss nicht mehr her. Seinen Klassensieg hat er dabei auf seinem Twitch-Kanal gestreamt. Mit gehörigem Respektabstand folgte Reinhold Gärtner auf der zweiten Position, Michael Stephan erreichte noch den dritten Rang der R2-Division.

H3 RWD

In der stärkeren historischen Klasse entschieden sich alle Teilnehmer für den bayrischen Klassiker aus München. Angeführt wurde die BMW E30 Armada zunächst durch Alexander Grohs, dicht gefolgt wurde von Kim Lubenow. Die beiden lieferten sich einen erstklassigen Zweikampf, nach nahezu jeder Etappe gab es einen Führungswechsel. Leider konnte auch dieser Zweikampf nicht bis zum Ende fortgeführt werden, da Grohs,die WP7 nicht beendete. Michael Gebhard rückte so auf den zweiten Rang vor, konnte aber nie wirklich Druck auf Lubenow ausüben: Am Ende stehen 55 Sekunden Rückstand auf dem Ergebniszettel. Jens Schmitt wurde Dritter.

H2 RWD

Die zweite historische Klasse versprach schon im Vorfeld viel: Mit Robert G. fand man einen absoluten DiRT Rally 2.0 Experten in der Nennliste. Ihn zu schlagen ist ein hartes Stück Arbeit. Philipp Bemmann, der wiederum H2 RWD-Spezialist ist, nahm sich dieser großen Aufgabe an und sorgte gleich für eine Bestzeit auf der ersten Prüfung – 0.069 Sekunden vor Robert G. Zwar konnte dieser ab und zu kontern, über den gesamten Rallyeverlauf konnte er das wahnsinnige Tempo von Philipp Bemmann aber nicht mitgehen. Bemmann gewinnt die H2 RWD Klasse und bringt den Ford Escort MkII im Gesamtergebnis auf Rang 9! Zur Einordnung: Damit ließ er zwei R5-Fahrer hinter sich und hatte zwei weitere R5-Fahrer in unmittelbarer Reichweite! Der Drittplatzierte der H2-Klasse, Johannes Schlag, lag bereits über zwei Minuten hinter Bemmann. Schlag lieferte sich dabei ein Duell mit Leon-Maurice Klos, der zu Beginn auch noch die Überhand im Zweikampf hatte. Klos machte insgesamt ein paar Fehler zu viel und musste sich mit den vierten Platz abfinden. Leon Hasenkamp und René Rose waren die einzigen Opel Kadett im Feld und konnten das Tempo der Ford-Fabrikate leider nicht mitgehen. Deren Zeitenjagd galt dann eher Marcel Ebeling, der sich im Fiat 131 Abarth Rallye versuchte. Nach einigen schwierigen Abschnitten stellte er sein italienisches Gefährt zur Rallyehalbzeit ab.

Schlusswort

Nach der sehr gut besetzten virtuellen Rallye Kempenich hatten wir uns bei unserer Rallye durchaus etwas mehr Starter erhofft. Mit über 30 Nennungen können wir aber trotzdem zufrieden sein und wir haben uns über jede einzelne Nennung gefreut. Der Ablauf hat ganz gut geklappt und wir haben von den Teilnehmer:innen überwiegend positive Rückmeldungen erhalten. Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung mit einigen spannenden Duellen.
Wir bedanken uns nochmal bei allen Teilnehmern und würden uns sehr über weiteres Feedback freuen.

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